Coronavirus
Jetzt ist Solidarität gefragt
Die Corona-Krise stellt das gesellschaftliche Leben auf eine grosse Belastungsprobe. Das gilt auch für den Golfsport. Landesweit müssen Generalversammlungen, Frondienste und andere Vereinsanlässe abgesagt werden. Was noch viel mehr schmerzt: Ans Golfspielen ist bis auf Weiteres nicht zu denken. Sportanalgen bleiben auf Anordnung des Bundes geschlossen. Wann die Normalität zurückkommt, ist kaum voraus zu sagen.
Ich zitiere aus der Sonntagszeitung vom 22.03.2020: Eine Frage beschäftigt derzeit praktisch alle: Wie lange dauert das noch? Eine Antwort auf diese Frage können Epidemiologen geben, die analysieren, wie sich Krankheiten ausbreiten. Sie warnten schon seit Januar vor der Situation, in der wir jetzt stecken, und berechnen nun in Modellen, was uns noch bevorsteht. Aber auch die besten Forscher können die Zukunft nicht exakt prognostizieren. Gibt uns China einen Blick in die Zukunft? Aus China kamen diese Woche gute Nachrichten. In Wuhan passieren kaum noch Neuansteckungen. Fraglich ist allerdings auch, wie sich die chinesische mit der hiesigen Situation vergleichen lässt. Die chinesischen Behörden haben bei der Bekämpfung der Epidemie auf drastische Überwachungsinstrumente zurückgegriffen, die bei uns kaum denkbar sind.
Nur wenn sich ALLE in der Schweiz - ohne Zwang, dafür mit Einsicht an die Massnahmen halten - erwarten die Experten, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen nicht mehr exponentiell ansteigen. Wenn alles gut laufe, könnte sich die Situation bis Anfang Mai etwas entspannen. Dann könnte man sich einen Strategiewechsel vorstellen, die Schulen wieder öffnen und mehr öffentliches Leben ermöglichen. Die Schweiz muss allerdings eine umfassende Test-Infrastruktur aufbauen. Damit Infizierte und ihre Kontakte isoliert werden könnten – so, wie das asiatische Länder wie Südkorea oder Singapur vorgemacht haben. Alexandra Bröhm.
Ich persönlich bin der Ansicht, dass wir mehr Zeit brauchen als das diktatorische China, weil wir nicht, siehe oben, die drastischen Massnahmen wie die Chinesen anwenden wollen oder können. Deshalb ist unsere Solidarität gefragt. Mit den Personen welche existenzielle Probleme haben, wie z.B. die vielen selbständig Erwerbenden welche ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. Gemäss den zuletzt beschlossenen Massnahmen wird dies durch die Möglichkeit von Kurzarbeit für diese Personengruppe etwas gemildert.
Das Coronavirus stellt das gesellschaftliche Zusammenleben auf eine Bewährungsprobe. Und wirft viele offenen Fragen auf. Das gilt auch für den Golfsport: Wer kommt für allfällige Kosten auf? Dass die Golfanlagen mehrere Wochen geschlossen bleiben bedeutet auch, dass Mitglieder einen verhältnismässig höheren Beitrag an ihren Verein bezahlen als üblich. Müssen Vereine nun die Mitgliederbeiträge reduzieren? Der Sport braucht nun in erster Linie Solidarität. Es gilt, zugunsten des Sports und den Vereinen an einem Strang zu ziehen. Dies bedeutet einander zu helfen und nötigenfalls einen Sondereffort zu leisten. Es bedeutet aber auch, einmal auf etwas zu verzichten, was einem möglicherweise zusteht.
Aussergewöhnliche Umstände erfordern aussergewöhnliche Massnahmen – und vor allem Verständnis. Wer das Gespräch sucht, findet gemeinsam bestimmt eine Lösung.